Die Werke des amerikanischen Ökonomen und Nobelpreisträgers Gary S. Becker und des französischen Soziologen Pierre Bourdieu gehören zum Kanon sozialwissenschaftlicher Standard-Literatur. Die Konzeptionen sowie das politische Denken und Engagement beider Autoren weisen allerdings erhebliche Unterschiede auf. Markus König untersucht, wie tief greifend diese Unterschiede sind und ob eine Synthese der Handlungsmodelle möglich ist. Er stellt Beckers ökonomischen Ansatz sowie die Habitus- und Feld-Theorie Bourdieus ausführlich dar und ordnet sie ideengeschichtlich ein. Er analysiert die jeweiligen Schwächen und Vorzüge der Konzeptionen und stellt Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus. Der Autor vergleicht Forschungsinhalte, Methoden und die Theorieentwicklung und bewertet die beiden Ansätze mit Blick auf diese Bereiche. Es zeigt sich, dass eine methodologisch widerspruchsfreie Synthese nicht hergestellt werden kann.